Apple, Alphabet & Microsoft –
das bringen die KI-Investitionen

27. Januar 2025
Apple, Alphabet & Microsoft – <br><b> das bringen die KI-Investitionen</b>
Wertbeiträge 2024: Ein Jahr der Daily Used-Technologiefirmen

2024 war ein weiteres sehr erfolgreiches Jahr für die Daily Used-Technologiefirmen unserer Fonds. Aufgrund der hohen Überschneidungen im Unternehmerfonds und im Unternehmerfonds flex sind es im Wesentlichen die gleichen Firmen, die die Wertentwicklung maßgeblich beeinflusst haben. Wie schon 2023 zählten unsere prominent gewichteten Ausnahmefirmen Alphabet, Apple und Microsoft auch letztes Jahr zu den fünf Topunternehmen, die die – mit Abstand – größten Wertbeiträge beisteuerten; allen Unkenrufen über die (vermeintlich) zu hohen Investitionen in KI, die sich nach Ansicht etlicher Beobachter alsbald kaum monetarisieren lassen dürften, zum Trotz.

Eine Sichtweise, die unseres Erachtens zu kurz greift und die wachsende Relevanz dieser „Consumer Staples des digitalen Alltags“ im Leben von Milliarden von Menschen und Millionen von Unternehmen stark unterschätzt, die durch KI nochmals einen weiteren gewaltigen Schub erfährt. Im Anschluss wird darauf noch näher einzugehen sein.

Allein die Aktien von Alphabet und Apple erzielten 2024 mit +36 % bzw. +31 % (beides in US-Dollar) einen fulminanten Wertzuwachs, während für Microsoft +13 % zu Buche stehen. Nur Adobe fällt hier mit einer Performance von -25 % negativ aus der Reihe. Die Zweifel von Finanzanalysten, ob Adobe zu den Gewinnern von KI gehören wird, teilen wir nicht. Unseres Erachtens spielt Adobe in der Digitalökonomie eine Schlüsselrolle; dazu weiter unten mehr. Sehr stark entwickelte sich dagegen auch die Aktie von Visa, dem Marktführer des globalen Zahlungsverkehrs, der 2024 eine Wertsteigerung von 22 % verzeichnete. Hervorzuheben, wenngleich sie nicht unter den Top5 rangieren, sind ferner mit einem signifikanten Wertzuwachs Hermès (+22 %) und Rational (+20 %).

 

KI: Daily Used-Technologiefirmen gelingt Monetarisierung in der Investitionsphase

Blicken wir auf unsere Daily Used-Technologiefirmen, die durch massive Investitionen in zukunftsweisende Technologien – im Jahr 2024 vor allem in Künstliche Intelligenz – ihre Marktführerschaft untermauern und damit bereits heute weiteres Wachstum generieren und ihre Marktposition stärken. Ein Blick auf Microsoft, Alphabet und Co. zeigt, wie sie 2024 ihre Ausnahmestellung ausgebaut und dabei sowohl Herausforderungen gemeistert als auch Chancen genutzt haben.

Milliardenschwere Investitionen in Künstliche Intelligenz: Der Schlüssel zur Profitabilität

Das Vorantreiben von Innovationen spielt naturgemäß gerade bei unseren Daily Used-Technologiefirmen eine große Rolle – das zeigte sich erneut im vergangenen Jahr. Firmen wie Alphabet, Microsoft oder Apple investieren zwar seit vielen Jahren Milliarden in Forschung und Entwicklung und sind trotzdem – oder besser: gerade deshalb – extrem profitabel.

Im vergangenen Jahr standen vor allem die hohen Investitionen in Künstliche Intelligenz im Fokus. Auch wenn wir aus unternehmerischer Sicht von der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit dieser Investitionen überzeugt sind, stieß vor allem die Höhe der Investitionen, aber auch die – vermeintlich – ausbleibende Monetarisierung bei vielen Analysten auf Kritik.

Tech-Giganten liefern und präsentieren beeindruckende Zahlen

„Wir wollen endlich Zahlen sehen“, könnte man viele der drängenden Analystenberichte – gerade in der zweiten Jahreshälfte 2024 – überschreiben. Dieser „Bitte“ kamen Alphabet, Microsoft und Co. nach: Spätestens mit Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal dürfte der Chor der kritischen Analysten merklich leiser geworden sein. Denn Alphabet, Microsoft & Co. zeigen mit ihren Zahlen, dass sie trotz sehr hoher Investitionen bereits 2024 den Monetarisierungs-Turbo durch Künstliche Intelligenz zünden können. Nicht zuletzt auch der KI-Pionier Google, den manche gegenüber dem Konkurrenten OpenAI im Hintertreffen sehen.

Microsoft gibt Vollgas bei KI

Wie Alphabet (+ 36 % Wertzuwachs in 2024, in USD) gibt auch Microsoft bei den Investitionen in KI Vollgas. Das „belastet“ zwar den Free Cash Flow erheblich, der mit 19,3 Mrd. US-Dollar dennoch nur minimal unter dem Vorjahresniveau liegt (Free Cash Flow-Marge 29,4%). Vor allem aber verstärkt es den Burgraben und fördert die strategischen Zukunftsperspektiven von Microsoft.

Quartalsinvestitionen von Microsoft und Google sind höher als der Jahresumsatz von SAP

Microsoft (+ 13 %, Wertzuwachs in 2024, in USD) erhöhte die Investitionen um 50 % auf 14,9 Mrd. US-Dollar; was einem Anteil von 22,8% vom Umsatz entspricht. Zusammen mit den um 13% auf 7,5 Mrd. US-Dollar (11,5% des Umsatzes) erhöhten F&E-Aufwendungen investiert Microsoft damit in einem  einzigen Quartal weit über 20 Mrd. US-Dollar oder 34% des Umsatzes in den Ausbau seines Geschäfts. Bei Google waren es im letzten Quartal 25,4 Mrd. US-Dollar. Zum Vergleich: Google und Microsoft investieren in einem einzigen Quartal mehr als SAP im ganzen Geschäftsjahr umsetzt.

Apple – die Rekordjagd geht weiter

Und was macht Apple? Hier sind die Analysten ja besonders skeptisch, denn Apple, mit einer Performance von +31 % (in US-Dollar) eine der besten Aktien in unseren Fonds, gilt als „Nachzügler“ in Sachen KI. Man kann es aber auch anders sehen: Die Skalierungsmaschine Apple bleibt sich und ihrer erfolgreichen Implementierungsstrategie treu. Apple muss nicht der Innovator und First Mover am Markt sein, um ihn am Ende zu dominieren.

Lieber erfolgreich als Second-Mover durchs Ziel, als unnötige Risiken als First-Mover einzugehen

Dank seiner Mega-Finanzkraft hat Apple jegliche Kompetenz für jede Technologie und kann sich daher den Luxus leisten, neue Produkte und Dienste sorgfältig und in Ruhe zu perfektionieren, um anschließend den Skalierungsturbo zu zünden und die Innovationen auf seiner Plattform mit weit über 2 Milliarden Endgeräten auszurollen. Apple muss also nur Apple sein, um am Ende zu den größten Profiteuren des KI-Booms zu gehören. Wir sehen Apple daher erst am Beginn eines noch höheren Wachstumspfades, der bereits in der Vergangenheit sehr eindrucksvoll verlief. Und auch im Jahr 2024 konnte Apple seine Erfolgsgeschichte trotz anspruchsvoller Marktbedingungen mit sehr guten Geschäftszahlen fortschreiben.

Reduktion der Gewichtungen

Ungeachtet der Rekordergebnisse hatten wir unsere Beteiligungen an Apple und anderen Daily Used-Technologiefirmen zu Jahresbeginn jedoch vor allem aus Gewichtungsgründen sowie aufgrund höherer Bewertungen infolge der Kursanstiege des Jahres 2023 reduziert. Bei Apple nutzten wir anschließend jedoch das „Geschenk“ der Kursschwäche der Apple-Aktie im Frühjahr 2024 für punktuelle Zukäufe. Nachdem der Aktienkurs im weiteren Verlauf erneut signifikant bis auf ein neues Allzeithoch anstieg, wurde die dadurch gestiegene Portfoliogewichtung zum Jahresende wieder etwas reduziert.  Analog sind wir bei anderen Daily Used-Technologiefirmen vorgegangen.

Adobe – Der Markt ist skeptisch. Zu Recht?

Während die KI-Investitionen von Alphabet, Microsoft und – mit etwas Verzögerung – auch Apple „vom Markt“ am Ende doch fast intuitiv honoriert werden, würdigen „die Marktteilnehmer“ die KI-Investition von Adobe noch nicht ausreichend.

Anders als Apple, Microsoft und Alphabet konnte unser Portfoliounternehmen Adobe (Performance 2024: -25,5%, in USD) – gemessen am Börsenwert – nicht von seinen umfangreichen KI-Investitionen profitieren, noch nicht! Es hat also nichts mit Schönfärberei zu tun, wenn wir weiterhin von Adobe überzeugt sind, auch wenn der Börsenwert 2024 gesunken ist und Adobe zu den Firmen mit dem geringsten Performancebeitrag in unserem Unternehmerfonds und Unternehmerfonds flex gehört. Hier zahlt sich Geduld aus.

Wie verwundbar ist Adobe in der Digitalökonomie?

Unter den Analysten ging 2024 die Sorge um, dass Wettbewerber – auch mit ihren KI-Lösungen – immer näher an Adobe heranrücken und damit das Wachstum der Buchungszahlen bremsen könnten. Auch hier hat Adobe die Kritiker in den letzten Quartalen mit sehr guten Geschäftszahlen widerlegt.

Adobe spielt in der Digitalökonomie eine zentrale Rolle. Mit seinen innovativen Software-Werkzeugen und Cloud-Plattformen für die kreative und kollaborative Produktion digitaler Inhalte (Geschäftsbereich Digital Media) sowie seinen Diensten für den rasant wachsenden E-Commerce ist Adobe aus unserem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Das langfristige Marktpotenzial für Adobe bleibt daher sehr hoch. Angesichts der traumhaften Margen von Adobe verwundert es kaum, dass Konkurrenten auf den Plan treten, um ebenfalls ein Stück vom wachsenden KI-Kuchen abzubekommen.

Allerdings sind deren Überlappungen mit dem Kerngeschäft und den Kernmärkten von Adobe meist sehr gering. Gleichwohl gilt auch hier: Wir beobachten die Wettbewerbsentwicklungen – Stichwort neue Player, Innovationen anderer Anbieter – in diesem sich schnell wandelnden Markt sehr aufmerksam.

Adobe bleibt gelassen: Mehr KI-Modelle führen zu mehr Inhalten, nicht zu weniger Bedarf

Nur ein Beispiel: Als OpenAI bzw. Chat GPT Anfang des Jahres den „Text to Video“-Generator Sora lancierte, war der mediale Aufschrei groß. Viele Analysten orakelten, dies bedeute das Ende der traditionellen Videoproduktion und -editierung und damit eine existentielle Bedrohung für Adobes Service Premiere Pro. Doch auch hier kam der Abgesang etwas verfrüht.

Abgesehen von der Urheberrechtsfrage ist es ein erheblicher Unterschied, ob man einen kurzen Film bzw. genauer gesagt eine Filmidee per AI generieren lässt, oder ob man eine „Idee“ mit professionellen Softwarewerkzeugen zu einem fertigen Film editiert. Das Management von Adobe muss sich daher auch keine Sorgen vor der Verbreitung neuer, immer leistungsfähigerer KI-Modelle auch durch Dritte machen: Denn je mehr Modelle es gibt, desto mehr Inhalte werden erzeugt.

Der Kuchen wird also immer größer, wie David Wadhwani, der bei Adobe das Digital Media-Geschäft leitet, in der Investorenkonferenz betonte: „We get excited when third-party models do something because our view … is that the more content that gets generated out of these models, the more content that needs to be edited…“ Die Verbreitung von Text zu Video-Modellen sei daher auch „a very good thing for Adobe“, so Wadhwani. Je mehr Content generiert werde, desto größer sei der Bedarf an professionellen Tools zum Editieren. Doch davon müssen sich viele Analysten erst noch überzeugen.

Fazit: Hohe Investitionen sichern langfristiges Wachstum und Profitabilität

Die Investitions- und Forschungsstrategien unserer Daily Used Tech-Unternehmen zeigen, wie durch permanente Innovation und hohe Investitionen heute die Basis für ein erfolgreiches, profitables Unternehmenswachstum von morgen gelegt wird.

Auf die kritischen Analystenstimmen, Stichwort zu hohe KI-Investitionen, geben die Quartalszahlen unserer Daily Used Tech-Firmen eine klare Antwort: Hohe, sinnvolle Investitionen in Forschung und strategische Zukunftsprojekte gehen nicht substanziell zu Lasten der Profitabilität, sondern treiben langfristig deren Wachstum. Die steigenden Umsätze von Alphabet und Microsoft und die phänomenalen Gewinnmargen von Apple zeigen, wie erfolgreich sich Innovation und unternehmerisches Handeln verbinden lassen.

Gegenüber margenschwachen, hoch verschuldeten Unternehmen haben diese Weltklassefirmen einen klaren Vorteil: Sie sind willens und in der Lage, mit ihrer fulminanten Feuerkraft bei Forschung & Entwicklung und Investitionen Chancen konsequent zu nutzen und sich auch von konjunkturellem Gegenwind nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Schon mit ihrem bestehenden Kerngeschäft verdienen diese Ausnahmeunternehmen verlässlich hohe und verlässlich wachsende Berge an Free Cash Flow. KI kommt da als zusätzlicher (!) Wachstumsturbo noch obendrauf.

Adobe, Google und Microsoft: An der Spitze der technologischen Entwicklung

Der KI-Zug kommt gerade erst ins Rollen. Angetrieben durch KI werden sich Märkte und Geschäftsmodelle mit hoher Dynamik weiter verändern und entwickeln. Top-Unternehmen wie unsere Portfoliofirmen im Unternehmerfonds und Unternehmerfonds flex Adobe, Google und Microsoft gehören hier zur absoluten technologischen Speerspitze und sind aufgrund ihrer hohen und verlässlich wachsenden Unternehmensgewinne in der besten Ausgangsposition, um ihre Spitzenstellung und damit den Burggraben um ihre Geschäftsmodelle immer weiter auszubauen.