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Ein KI-generiertes Bild zeigt im Vordergrund eine anonymisierte Kursentwicklung auf einer digitalen Kurstafel, im Hintergrund ist in bläuliches Licht getaucht unscharf ein Blick in einen Börsensaal zu sehen.

Aktiv oder passiv investieren - ein Perspektivwechsel

Fondsmanager Dominikus Wagner und Dr. Dirk Schmitt diskutieren, was wirklich zählt: aktiv oder passiv investieren? Sie zeigen, wie unternehmerisch denkende Investoren mit einem konzentrierten Portfolio aus Qualitätsaktien langfristig erfolgreich sein können.

Wie aktive Fonds die besseren passiven Investments sein können

Aus einer anderen Perspektive als gewöhnlich beantworten die Fondsmanager Dominikus Wagner und Dr. Dirk Schmitt die Frage „aktiv oder passiv investieren?“. Sie gehen dabei mit Teilen der eigenen Zunft, dem aktiven Fondsmanagement, ins Gericht, differenzieren zwischen Investoren und Spekulanten und zeigen auf, wie es mit einem sorgsam und aus unternehmerischer Sicht zusammengestellten Portfolio aus Qualitätsaktien und dessen „aktiver“ Kontrolle gelingen kann, Aktienindizes zu „schlagen“ oder mit ihnen mitzuhalten – bei geringerem Risiko. Sie beantworten vor allem aber die aus ihrer Sicht wichtige Frage, ob die Performance der alleinige Erfolgsmaßstab eines Investmentvehikels sein sollte.

Für Vermögensinhaber und ihre Anlageberater kommt es darauf an, die kritischen Erfolgsfaktoren nachhaltig erfolgreicher aktiver Investmentstrategien zu verstehen, um in den Weiten des Fondsuniversums die Spreu vom Weizen trennen zu können.

Gerade in einer Welt zunehmender Unsicherheiten, politischer Eingriffe und hoher Marktverzerrungen durch Indexfonds gewinnt aktives Investieren wieder an Bedeutung. Entscheidend ist, die Faktoren zu verstehen, die erfolgreiche Manager langfristig auszeichnen – von der Qualität der Analyse über konsequentes Risikomanagement bis zur Geduld im Handeln. Wer diese Prinzipien beachtet, kann in einem von ETFs dominierten Marktumfeld auch künftig die Spreu vom Weizen trennen.

Das schwache Abschneiden vieler sogenannter aktiver Fonds überrascht kaum – zu oft handelt es sich um „Index Hugger“, die ihren Vergleichsindex kaum verlassen, aber dennoch hohe Gebühren verlangen. Statt wirklich unternehmerische Entscheidungen zu treffen, orientieren sie sich an der Benchmark und minimieren so ihr Karriere- statt das Anlagerisiko. Für Investoren bedeutet das meist: Indexrendite minus Kosten.

Diese fallen oft beträchtlich aus – hinzu kommen versteckte Transaktionskosten, die in der Gesamtkostenquote gar nicht enthalten sind. So bleibt vom vermeintlich aktiven Mehrwert am Ende häufig nur teure Durchschnittlichkeit.

Je höher die Handelsaktivität einer Investmentstrategie, desto aussichtsloser das Unterfangen, den Index zu schlagen.

Viele "aktive" Fondsmanager verwechseln Aktivität mit Aktionismus – häufiges Kaufen und Verkaufen von Aktien erhöht die Transaktionskosten und mindert die Rendite. Statt zu investieren, spekulieren sie. Dabei liegt die eigentliche Kunst im langfristigen Halten herausragender Unternehmen, die auch in Krisenzeiten zuverlässig wachsen. Wir verstehen Aktien nicht als Handelsobjekte, sondern als wirkliche Beteiligungen an starken, unternehmerisch geführten Firmen. Markt-Timing oder Trendjagd sind keine Strategien, die nachhaltigen Erfolg bringen – Geduld, Disziplin und Substanz hingegen schon.

Unsere Form der „Aktivität“ bedeutet nicht ständiges Umschichten, sondern konsequente Kontrolle und sorgfältige Analyse. Wir prüfen fortlaufend, ob die Geschäftsmodelle unserer Beteiligungen intakt sind und ihre Gewinntrends Bestand haben. Anpassungen am Portfolio nehmen wir vor, wenn sich die fundamentale Lage eines Unternehmens ändert – nicht aber wegen kurzfristiger Marktstimmungen. Am liebsten kaufen wir dann nach, wenn Qualitätsunternehmen vorübergehend unterbewertet sind. Wir investieren langfristig, in Firmen mit verlässlichen Managements und robusten Strukturen – ganz nach dem Motto von Warren Buffett: „Our favorite holding period is forever.“

Durch die falsche Art von Aktivität – nämlich den (zu) häufigen Kauf und Verkauf von Wertpapieren, der zu einer hohen Umschlagshäufigkeit des Portfolios führt – vergeuden viele aktive Manager wertvolles Renditepotenzial. Nicht umsonst heißt es: „Hin und her macht Taschen leer.“ Aktives Trading bzw. Markt-Timing ist Spekulieren, nicht Investieren.

Die reine Performancezahl ist für uns kein ausreichendes Kriterium für erfolgreiches Investieren. Entscheidend ist nicht, ob ein Fonds den Index übertrifft, sondern ob er seinen Investoren langfristig Substanz, Stabilität und Sicherheit bietet – auch in Krisenzeiten. Viele Investoren unterschätzen, wie wichtig es ist, zu wissen, worin sie investiert sind. Wer die Qualität und Krisenfestigkeit der Unternehmen versteht, an denen er sich beteiligt, bleibt auch in stürmischen Marktphasen ruhig und gelassen. Denn das Wissen, dass Firmen mit starken Marken, robusten Geschäftsmodellen und stabilen Cashflows auch in Rezessionen profitabel arbeiten, ist die beste Grundlage für einen ruhigen Schlaf – und für nachhaltigen Investitionserfolg.

Aus unserer unternehmerischen Investorensicht liegt die wahre Stärke aktiven Investierens darin, sich gezielt an Qualität zu beteiligen: Unternehmen mit wettbewerbsüberlegenen Strukturen, hoher Kapitalrendite und soliden Bilanzen schützen nicht nur vor Kapitalverlusten, sie schaffen langfristig auch überdurchschnittliche Renditen – mit geringerer Volatilität. Passive Investments hingegen kaufen per Definitionem den Durchschnitt, inklusive der schwachen und anfälligen Firmen. Wer dagegen in ausgesuchte „Gewinnmaschinen“ investiert, kann doppelt profitieren: durch Stabilität in schwierigen Zeiten und überdurchschnittliches Gewinnwachstum in besseren Phasen. So wird Qualität zu der wohl nachhaltigsten Form der Outperformance.

Ein Investor, der – wie im Fall eines ETF – keine Ahnung hat, an welchen Unternehmen er eigentlich beteiligt ist und wie resilient deren Geschäftsmodelle sind, kann in einer Stresssituation leicht zum größten Risiko für sich selbst werden. Der Fokus auf die bestmögliche Unternehmensqualität, auf die man sich auch im Krisenfall zu 100 % verlassen kann, ist deshalb von allergrößter Bedeutung. Performance allein macht nicht glücklich; viel wichtiger ist substanzielle Investitionssicherheit.

ETFs gelten vielen als kostengünstig, transparent und liquide – doch diese Vorzüge haben Schattenseiten. Denn gerade die vermeintliche Einfachheit verführt Anleger zu häufigem Handeln. Das begünstigt kurzfristiges Markt-Timing, das nachweislich Rendite kostet und Volatilität verstärkt. Selbst John Bogle, der Vater des Indexfonds, warnte vor der „temptation to trade“ und bezeichnete ETFs als „spekulative Instrumente, die den Markt destabilisieren“. Hinzu kommt ein weiteres Risiko: In Stressphasen kann Liquidität plötzlich versiegen – dann werden ETFs zu teuren und illiquiden Anlagen. Der Flash Crash von 2010, bei dem ein Index-ETF um 80 % einbrach, obwohl der zugrunde liegende Aktienkorb kaum 10 % verlor, zeigte eindrucksvoll, dass auch passives Investieren alles andere als risikolos ist.

Zudem sind viele ETFs komplexer, als es den Anschein hat. Synthetische Replikation, Swapgeschäfte mit Banken oder Wertpapierleihe schaffen Kontrahentenrisiken, die Investoren oft gar nicht kennen. Und wer in einen ETF investiert, kauft automatisch alle im Index enthaltenen Firmen – auch hochverschuldete oder strukturell schwache Unternehmen. Ein solcher „Durchschnittskauf“ bietet keine Absicherung gegen Qualitätsmängel oder Ausfälle. Ein aktiver, qualitätsorientierter Ansatz wie bei unseren Wagner & Florack Unternehmerfonds zielt dagegen auf substanzielle Investitionssicherheit. Wir investieren bewusst nicht in "den Markt", sondern in Weltklasseunternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen, soliden Bilanzen und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen – Qualität statt Mittelmaß.

Während wir in unseren Unternehmerfonds deshalb nach der Devise „Qualität statt Mittelmaß“ investieren, kauft
man mit einem ETF anstelle einer handverlesenen Qualitätsauswahl an Unternehmen stets den Index-Durchschnitt und trägt somit automatisch ein nicht unerhebliches Insolvenzrisiko, das sich durchaus materialisieren kann.

In der Praxis stellt sich am Ende oft eine ganz einfache Frage: Welcher ETF soll es denn konkret sein? Viele Investoren neigen dazu, „heimatnah“ zu investieren – etwa in den DAX oder den EURO STOXX 50. Doch diese Indizes bieten nur eine begrenzte Streuung und enthalten oftmals Unternehmen mittlerer Qualität. Eine globalere Aufstellung – beispielsweise über den MSCI World – kann die Chancen auf stabile Erträge und höhere Qualität im Portfolio verbessern. Allerdings sollten Investoren sich der Risiken bewusst sein: Rund 70 % des MSCI World entfallen auf den US-Dollar, dessen Wechselkursentwicklung maßgeblich die Performance in Euro beeinflusst. Auch das hohe Gewicht von US-Technologiewerten hat die jüngste Performance des Index positiv geprägt – ein Umstand, der sich in Zukunft auch umkehren kann.

Im Vergleich zu diesen Benchmarks braucht sich der Wagner & Florack Unternehmerfonds nicht zu verstecken. Der Corona-Crash 2020 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Qualität und Robustheit in turbulenten Zeiten den Unterschied machen. Selbst wenn die Performance in einzelnen Jahren hinter der eines Indexes zurückbleibt, bleibt die entscheidende Frage: Mit welchem Risiko wurde sie erzielt? Die Strategie unserer beiden Wagner & Florack Unternehmerfonds kombiniert solide Erträge mit hoher Substanz und geringeren Schwankungen – ein klarer Qualitätsvorteil gegenüber breit gestreuten, aber inhaltlich oft mittelmäßigen Indizes.

Für die Beurteilung eines Investments kommt es nicht zuletzt auch auf das Risiko an, mit dem eine bestimmte Performance erzielt wurde. Die Entwicklung eines Fonds in Stressphasen an der Börse ist hierbei ein wichtiges Kriterium.

Aktiv oder passiv investieren? Ein Perspektivwechsel.

Tatsächlich gibt es gute – wir meinen sogar sehr gute – Gründe für aktives Investieren, auf die Dominikus Wagner und Dirk Schmitt im Aktiv-Passiv-Grundsatzpapier näher eingehen.

Hier finden sich die Ansprechpartner von Wagner & Florack.

Ihre Ansprechpartner

Auf dem Bild ist Dominikus Wagner, der Mitgründer und Fondsmanager von Wagner und Florack zu sehen

Dominikus Wagner

Vorstand und Fondsmanager
Auf dem Bild ist Dr. Dirk Schmitt der Co-Fondsmanager der Unternehmerfonds von Wagner und Florack zu sehen

Dr. Dirk Schmitt

Co-Fondsmanager

Einmal monatlich: Unser Investorenbrief

Jeden Monat liefern Ihnen Dominikus Wagner und Dr. Dirk Schmitt erstklassige Analysen, Kommentare und Unternehmensbeispiele, jetzt auch als Magazin – wie immer fundiert, fokussiert und unternehmerisch gedacht.