Bezahldienste werden täglich millionenfach genutzt Visa profitiert davon – global erfolgreich und hochprofitabel. Wir blicken hinter hinter die Zahlen und ins Geschäftsmodell des Zahlungsgiganten.
- Visa: Profiteur des globalen Zahlungswachstums mit hohem Cash Flow-Wachstum
- Unser Fokus: robustes Geschäftsmodell und planbare Wertschöpfung
Visa: Skalenweltmeister bei der Zahlungsinfrastruktur
Kommen wir zu einer Gewinnmaschine, die zu den profitabelsten der Welt überhaupt gehört, bei vergleichsweise geringen Geschäftsmodellrisiken: Visa. Als führender Anbieter im digitalen Zahlungsverkehr betreibt Visa mit VisaNet das größte IT-Netzwerk der Branche. In mehr als 200 Ländern und 160 Währungen wickelt Visa Zahlungen zwischen Verbrauchern, Händlern und Banken ab – ohne selbst Kredite zu vergeben oder Karten auszustellen, und bleibt dabei häufig „unter dem Radar“ der Marktauguren. Vielleicht deshalb unterschätzen „Marktteilnehmer“ die technologische Vorreiterrolle von Visa im globalen Zahlungsverkehr.
Visa ist ein echtes Tech-Unternehmern
Nur wenigen ist bewusst, dass Visa ein echtes Tech-Unternehmen und eine Silicon-Valley-Firma ist, mit Sitz in der Bay Area. Erst durch moderne Technologie konnten die Prozesse der Zahlungsautorisierung und -abwicklung automatisiert werden, was die Voraussetzung für dieses globale Netzwerk schuf. Bis heute setzt Visa modernste Technologien ein, etwa für Echtzeit-Zahlungen via Visa Direct, und nutzt Künstliche Intelligenz, schon lange bevor Künstliche Intelligenz durch ChatGPT zum globalen Megathema wurde.
"Visa ist ein „unsichtbarer“ Anbieter von Zahlungsinfrastruktur, der Tag für Tag unaufgeregt Gewinne liefert – langweilig? ja. Und dazu noch extrem profitabel. Aber genau das suchen wir."
Kurzum: Visa ist der Skalenweltmeister!
Dennoch hört man oft den Einwand, der Wachstumspfad von Visa werde sich zukünftig doch bestimmt abflachen. Schließlich könne der eCommerce nicht dauerhaft so stürmisch wachsen wie bisher. Weit gefehlt. Das Consumer Payments-Geschäft, also das klassische Bezahlgeschäft mit physischen und virtuellen Kredit- und Debitkarten am Point of Sale (PoS) entweder im stationären oder virtuellen Laden, wächst in der Regel im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich.
Weil Visa als innovationsstarker Weltmarktführer für Zahlungsabwicklungen jedweder Art – z.B. auch bei der Bezahlung von Mieten oder Gehältern – extrem attraktiv ist, kommen weiter immer mehr neue Partner auf der Plattform hinzu, die Visa schlagartig den Zugang zu zig Millionen Kunden eröffnen können – gerade in den Schwellenländern. Hier bewahrheitet sich die alte Weisheit der Netzwerk-Ökonomie „The winner takes it all“.
Netzwerke: Die letzte Meile ist am teuersten – für die anderen
Märkte mit starken Netzwerkeffekten folgen eigenen ökonomischen Regeln. Hohe, beinahe unüberwindbare Markteintrittsbarrieren entstehen durch die prohibitiven Kosten, die der Aufbau eines konkurrierenden Netzwerks verursachen würde. Hier gilt: „The Winner takes it all“. Kein Wunder also, dass Visa als Margen-König weltweit mit verlässlich hoher Profitabilität glänzt, von der andere Firmen – geschäftsmodellbedingt – nur träumen können.
Visa vermeidet die hohen Kosten der letzten Meile, die für netzgebundene Märkte charakteristisch sind, und erzielt so quasi automatisch die höchsten Margen. Telekomfirmen müssen auf der letzten Meile enorm viel investieren, um Hausanschlüsse zu erstellen. Logistikunternehmen lassen auf den letzten Meter teure Zustellfahrzeuge fahren. Und Onlinehändler wie Amazon müssen massiv in Werbung investieren, um die potenziellen Käufer zu locken.
Diese kostspielige letzte Meile überlässt Visa lieber den Banken und Netzwerkpartnern, die quasi als Vertriebsarm fungieren und Visa das Geschäft bringen, wofür sie natürlich auch etwas bekommen. Das Netzwerk hat sich über Jahre zu einem globalen Hightech-Ökosystem entwickelt. Im Gegensatz zu American Express verfolgt Visa eine offene Netzwerk bzw. Partnerstrategie. Ein zentraler Grund, der bei Visa langfristig zu stärkerem Wachstum, noch höheren Skaleneffekten und noch mehr Unternehmensgewinn führt.
Umsatz wächst schneller als die Zahl der Konten
So schloss Visa jüngst Partnerschaften mit Adani One und der ICICI Bank, mit denen das Unternehmen die erste co-branded Kreditkarte Indiens herausgibt. Diese Kooperationen öffnen Visa auf einen Schlag die Türen zu 400 Millionen Kunden auf der Adani One-Plattform. Der Umsatz wächst schneller als die Kartenzahl, da immer mehr Transaktionen per Karte bezahlt werden – das Bezahlen am PoS mit „Tap to Pay“ oder Visa Direct in Echtzeit wird immer bequemer und schneller. Vor allem in Schwellenländern mit niedriger Kartendurchdringung wie zum Beispiel Indien, Malaysia und Indonesien schreitet die Substituierung von Barzahlungen durch Instant Payment zügig voran. In Indien
soll deren Anteil an den Konsumausgaben bis 2028 von heute 23 % auf 10 % zurückgehen, so McKinsey, ein Beratungsunternehmen, in seinem Bericht „Global payments in 2024“. Trotz des Trends zum elektronischen und mobilen Bezahlen werden nach Angaben von McKinsey aber immer noch Transaktionen im Umfang von 26 Billionen US-Dollar bar bezahlt.
Viel Potenzial also, um Bartransaktionen durch Karte oder Smartphone zu ersetzen. So lohnt sich für Visa wegen der gewaltigen Größen- und Netzwerkvorteile mittlerweile selbst die Abwicklung von Kleinstbeträgen wie zum Beispiel U-Bahn-Tickets. Im Bereich Consumer Payments ist Visa also noch lange nicht am Ende des Wachstums angekommen. Aufgrund der skaleneffektbedingt phänomenalen Margen kann Visa außerdem sehr leicht finanzielle Anreize für Plattformpartner und Großkunden setzen, um die Substitution barer Bezahltransaktionen durch digitale zu fördern.
Fintechs mit ihren digitalen Wallets, u.a. für Kryptowährungen. Das Netzwerk wächst rasant. Heute zirkulieren rund 4,5 Milliarden Karten (Kredit und Debit, physisch und virtuell) in etwa 200 Ländern. Diese Karten ermöglichen fast 300 Milliarden Transaktionen im Wert von 15.500 Milliarden US-Dollar. Selbst Facebook, das größte soziale Netzwerk, hat „nur“ rund drei Milliarden aktive Nutzer pro Monat. Visa ist somit tatsächlich das größte Netzwerk der Welt.
Skaleneffekte und minimale Kosten
Hohe Markteintrittsbarrieren und geringe Grenzkosten machen Visa zum Meister der Skalierung. Die kostenintensive „letzte Meile“ – etwa Werbung oder Vertrieb – überlassen sie ihren Partnern, was die Margen weiter verbessert. Neue Kooperationen, etwa mit der indischen Adani One, erschließen Millionen neuer Kunden – mit einem einzigen Vertragsabschluss.
Auch abseits klassischer Kartenzahlungen wächst Visa: Mit Visa Direct ermöglicht das Unternehmen Echtzeit-Überweisungen, P2P-Zahlungen und staatliche Transfers. Value-Added-Services wie Betrugsprävention und Datenanalyse wachsen organisch mit über 20 % und tragen bereits ein Viertel zum Umsatz bei.
Doch es gibt auch skeptische Stimmen. So kritisieren beispielsweise Verbraucherschützer, Regulierer und Einzelhändler wie Walmart das Gebührensystem von Visa als zu teuer. Um diese Gebühren künftig zu vermeiden, experimentieren große US-Einzelhändler und Reiseportale mit eigenen, an den US-Dollar gebundenen Kryptowährungen, sog. Stablecoins. Wenn sich diese Lösung durchsetzt, so die Befürchtung vieler Analysten, könnte dies das Gebührenmodell von Visa ins Wanken bringen.
Ein Unternehmen der Superlative
Als Weltmarktführer im E-Payment, einem der globalen Top-Wachstumstrends, wird Visa seine exzellente Marktposition weiter ausbauen. Durch die Erschließung zusätzlicher Wachstumsquellen abseits des reinen Zahlungsgeschäfts wird Visa die Reichweite seines Netzwerks und den Burggraben um sein Geschäftsmodell weiter stärken.
Visa wird sehr gut und umsichtig geführt, zeigt eine hohe Veränderungsbereitschaft und verfügt über eine hohe Veränderungsfähigkeit aufgrund des dauerhaft niedrigen Kapitalbedarfs. Als echte Technologie- und Innovationsmaschine ist Visa bei neuen Bezahlmethoden wie E-Commerce, Echtzeit, B2B und P2P noch dominanter als bei der traditionellen Bezahlung per physischer Kreditkarte.
Die langfristige Visa-Strategie basiert im Kern auf einer extrem gut skalierbaren, offenen Netzwerk- und Partnerstrategie, die es ermöglicht, neues Geschäft schnell und kostengünstig in das Ökosystem von Visa zu integrieren.
Fazit: Bei Visa ist die Bilanz ein Erfolg
Visa steht für ein kapitalleichtes, hochskalierbares Geschäftsmodell mit stabilen Cashflows und tiefen Burggräben. Das Unternehmen profitiert von echten globalen Megatrends und liefert berechenbare, margenstarke Wertschöpfung. Visa ist ein „unsichtbarer“ Anbieter von Zahlungsinfrastruktur, der Tag für Tag unaufgeregt Gewinne liefert – langweilig? ja. Und dazu noch extrem profitabel. Aber genau das suchen wir mit dem Unternehmerfonds und dem Unternehmerfonds flex.
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