Alphabet sorgt für strukturelle Verschiebungen im globalen Tech-Wettbewerb
Im November erreichte Platzhirsch Alphabet nicht nur an der Börse neue Höchststände, sondern auch operative Meilensteine: Google macht sich mit seinen selbst entwickelten Hochleistungs-Chips unabhängiger von Nvidia und kann KI-Lösungen schneller und günstiger entwickeln.
Das wird zu strukturellen Verschiebungen im globalen Tech-Wettbewerb führen: Nicht nur Google, auch andere Firmen wie Meta und Chipdesigner partizipieren verstärkt mit Eigenentwicklungen und Kooperationen am Boom der KI-Infrastruktur. Der schärfere Wettbewerb ist gesund. Er zeigt, dass selbst erfolgreiche KI-Unternehmen wie Nvidia nicht ohne Risiken zu haben sind. Mit den Eigenentwicklungen verschafft sich Alphabet einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, damit die Rechenkapazitäten mit der überbordenden Nachfrage nach Cloud- und KI-Diensten einigermaßen Schritt halten.
Auch Apple beeindruckt. In der ersten Jahreshälfte galt die Firma als potenzieller KI-Verlierer. Das iPhone 17 wurde ohne KI-Features als innovationsarm abgestempelt. Ein Quartal später sieht die Realität anders aus: Der höchste iPhone-Absatz bislang, eigene KI-Anwendungen und implementierte KI von Google in den Endgeräten. „Plötzlich“ rückt Apples einzigartiges Ökosystem wieder in den Fokus als entscheidender Burggraben. Es zeigt sich: Langfristig entscheidend sind solide Geschäftsmodelle, nicht die kurzfristig wechselnden Marktstimmungen.
Gerne übersehen, aber: Wettbewerbsüberlegene Consumer Staples liefern ab
Die großen, global aufgestellten US-Anbieter wie Procter & Gamble und Colgate-Palmolive, aber auch Church & Dwight legten im letzten Quartal trotz herausfordernden Marktbedingungen vor allem auf dem US-Markt sehr gute Zahlen vor. Nestlé nimmt unter dem neuen Management konsequent Reformen in Angriff, die mittel- und langfristig zu deutlich profitablerem Wachstum führen sollten. Kurz, die wettbewerbsüberlegenen Consumer Staples liefern, was sie sollen: profitables Wachstum. An der Börse werden die Aktien trotzdem links liegen gelassen. Zu Unrecht, denn während die Firmengewinne langfristig verlässlich steigen, nimmt die Bewertungsattraktivität mit rückläufigen Aktienkursen noch weiter zu.