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Steigende Preise: Wirklich nur Trumps Zölle?

24.09.2025
An dieser Stelle ist das alte Unternehmerfonds Logo zu sehen.

Die zunehmend kurzatmige Berichterstattung macht Donald Trumps erratische Zollpolitik zur Hauptschuldigen für steigende Preise und die spürbare Konsumzurückhaltung in den USA. Doch die Gründe sind vielfältiger.

  • Lieferketten, Zinsen, Geopolitik: Wirtschaftliche Störfaktoren lauern an vielen Stellen.

  • Anpassungsfähigkeit: Erfahrungsschatz wettbewerbsüberlegener Konsumgüterhersteller zahlt sich aus.

Die aktuelle wirtschaftliche Situation, Inflation und Kaufzurückhaltung sind nicht allein „Trump-gemacht“. Sie sind nur zu verstehen als Ergebnis mehrerer Entwicklungen, die seit den Jahren nach Corona zusammenwirken.

Was die Wirtschaft beeinflusst

Schon während der Pandemie wurden die globalen Produktions- und Transportketten erheblich durcheinandergebracht. Auch wenn die Weltwirtschaft längst wieder „läuft“, sind manche dieser Störungen noch nicht völlig verschwunden.
Ersatzteile, Vorprodukte oder Containerkapazitäten blieben knapp, etwa, weil Unternehmen verschwanden oder Produktionsstätten dauerhaft schlossen – was Unternehmen zwang, neue Lieferantenbeziehungen aufzubauen und ihre Supply Chains robuster zu gestalten.

Hinzu kam die überraschend schnelle geldpolitische Wende der Notenbanken. Nach Jahren ultraniedriger, bisweilen negativer Zinsen führte der sprunghafte Anstieg der Finanzierungskosten zu einem deutlichen Dämpfer bei Investitionen,
Bau- und Immobilienprojekten. Kapitalschwache, hoch verschuldete Unternehmen kämpfen mit höheren Kreditkosten, Einsparungen gehen zu Lasten von Innovationen. Höhere Zinsen bedeuten aber auch, dass Konsumenten ihre Ausgaben zurückfahren, Konsum aufschieben oder auf preiswertere Produkte umsteigen.

Der russische Einmarsch in die Ukraine ließ Energie- und
Rohstoffpreise explodieren, nachdem das Angebot nach dem
Ende der Corona-Restriktionen schon nicht mit der Nachfrage
Schritt halten konnte. Viele, gerade kapital- und wettbewerbsintensive Branchen wurden dadurch doppelt getroffen: Einerseits stiegen ihre Kosten, andererseits konnten sie die höheren Preise nicht in voll an ihre Kunden weitergeben.

Erfahrung der Corona-Pandemie zahlt sich aus

Während dieser langen Jahre haben sich wettbewerbsüberlegene Consumer Staples als extrem robust und bemerkenswert anpassungsfähig erwiesen. Genau, wie wir es  geschäftsmodellbedingt auch erwartet haben. Während zyklische Branchen wie Automobilbau, Tourismus oder Bauwirtschaft teils massive Umsatzeinbußen hinnehmen mussten und/oder mit explodierenden Kosten zu kämpfen haben, passten sich Procter & Gamble, Colgate-Palmolive oder Church & Dwight flexibel an. Sie investierten weiter in Forschung und Entwicklung, brachten Innovationen auf dem Markt, verbesserten ihre internen Prozesse und optimierten ihre Supply Chains. Wo nötig, werden nun Vorprodukte umgelenkt – von China nach Indien, von dort in die USA – um Zollbarrieren zu umgehen, die Erfahrung aus dem Lieferkettenstress der Pandemie-Jahre zahlt sich hier erneut aus.

Mix aus Premium- und Value-Marken

Auch in ihrer Preispolitik können die Unternehmen differenziert reagieren: Weniger preissensible Produktkategorien erlauben höhere Preise, während im Volumengeschäft mit Rabattaktionen oder Value-Brands Kaufanreize gesetzt werden können. Voraussetzung dafür ist ein gesunder Mix aus Premium- und Value-Marken. So können unsere Portfoliounternehmen Marktanteile halten oder sogar ausbauen. Selbst wenn die Margen im aktuellen Umfeld niedriger sind: Anstatt 16 bis 22 Prozent Free Cash Flow-Marge sind es derzeit eher „nur“ 12 bis 15 Prozent. Aber: Auch das ist immer noch hochprofitabel.

Inflation? Krisenresistente Geschäftsmodelle wirken

Ein weiterer Aspekt ist die Resilienz von Herstellern nicht-zyklischer Konsumgüter: Wenn die Kauflaune sinkt, trifft es zuerst die diskretionären Güter – also langlebige Konsumgüter wie Autos, Möbel oder Küchen. Diese Käufe können Privathaushalte verschieben, wenn die Kasse knapp wird: Das Auto fährt auch noch ein Jahr länger, die Küche hält auch noch. Ganz anders bei Produkten des täglichen Bedarfs: Auf Zahnpasta, Waschmittel oder Shampoo wird niemand plötzlich verzichten. Die Nachfrage bleibt vergleichsweise stabil,  gleichwohl kann sie sich verschieben: vom Premium- ins preisgünstigere Value-Segment.

Fazit

Deshalb investieren wir mit dem Wagner & Florack Unternehmerfonds und dem Wagner & Florack Unternehmerfonds flex bewusst in Unternehmen, die in diesen Märkten führend sind – mit starken Marken, einem guten Produkt-Mix, Preissetzungsmacht und dynamischem Wachstum. Das unterscheidet „langweilige“ Qualitätsunternehmen von Unternehmen aus Branchen, die wir konsequent meiden: hochverschuldete Automobilhersteller, zyklische Industrien oder spekulative Emerging-Market-Investments.

Lesen Sie hier den Investorenbrief September 2025

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