Unmittelbar nach Veröffentlichung des Berichts zum vierten Quartal 2021/22 sackte der Aktienkurs von Procter & Gamble (P&G) um rund 6% ab und verharrte bis zum Handelsende in diesem Minus-Bereich. Wir haben diese Situation zu einer Erhöhung unserer Beteiligung an P&G genutzt, sprich: behutsam nachgekauft. Was ist passiert, dass der Kurs von P&G – wohl neben Nestlé, Coca-Cola und Colgate-Palmolive DER sichere Hafen auf dem globalen Kurszettel in unsicheren Zeiten – so merklich rutschte?
Nun, es ist die momentan übliche Panik, wenn z. B. Analysten und „Börsenexperten“ meinen, vermeintliche Schwäche im Geschäft entdeckt zu haben, von der man befürchtet, sie könnte sich möglicherweise verfestigen. Bezüglich des erwähnten Kursrutsches muss man den (Handels-)Mechanismus nachvollziehen, der im Zusammenhang mit Unternehmensveröffentlichungen kurzfristig zu irrationalen Bewegungen führen kann: Automatische Handelssysteme, deren Algorithmen positiv/negativ besetzte Schlüsselwörter quasi in Echtzeit mit der Publikation von Unternehmensmitteilungen erkennen, drücken gerade in unsicheren Zeiten, wie sie momentan vorherrschen, sofort den “Verkaufsknopf”, wenn sie negative Schlüsselwörter identifizieren. Ebenfalls werden softwaregenerierte Texte innerhalb kürzester Zeit zu Börsenportalen übertragen. Kurzfristige Trader, die die sekundenschnelle Kursveränderung erkennen, hängen sich mit Short-Trades daran und verstärken so den Trend. Ebenso einige / etliche Analysten, die nach flüchtigem Querlesen der automatisch erstellten Internet-Artikel wenig reflektierend über die in diesen Artikeln angeführten angeblichen Gründe und den eingesetzten Kursrutsch parlieren. Teile der Börsenpresse übernehmen dies und verunsicherte Anleger lassen sich davon beeindrucken und verkaufen daraufhin. So in etwa – vielleicht etwas zugespitzt dargestellt – ist der Mechanismus des “schnellen Geldes”.