Die Margen:
Die Bruttomarge legt um 110 bps auf 73,1% zu. Höhere Materialkosten aus der gestörten Lieferkette, gestiegene Logistikkosten, ein verschlechterter (wieder normalisierter) Vertriebskanalmix und einmalige M&A-Kosten konnten mit Volumenskalen und Effizienzmaßnahmen überkompensiert werden.
Das Ebit wächst um 22,7% auf 760 Mio. CHF, die operative Marge dagegen sinkt um -120 bps, weil mit dem Wegfall der Lockdowns in den meisten Ländern Marketing und Vertrieb hochgefahren und außerdem Teile der Retail-IT zur Effizienzverbesserung erneuert wurden.
Sonova berichtet für die Geschäftssegmente leider nur in EBITA, und nicht in EBITDA, oder dem unser Erachtens noch sinnvolleren EBIT. Die Zahl ohne „D, wie Depreciations“, aber mit „A, wie Amortizations“ soll ein höheres operatives Ergebnis implizieren. Geschäftsmodellbedingt fällt „Amortisation“, also die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, höher als „Depreciation“ (Abschreibungen auf Sachanlagen) aus, da Zukäufe bei immateriellen Vermögenswerten und die Aktivierung von F&E-Kosten wesentlich höher sind als Investitionen in Sachanlagen (F&E ist mit 230 Mio. CHF im Vergleich zum materiellen Capex von 79,5 Mio. CHF fast dreimal so hoch); dieses „Schönrechnen“ ist ein Zugeständnis an den angelsächsisch dominierten Kapitalmarkt.
Der Free Cash Flow erreicht 763,7 Mio. CHF und damit eine ausgezeichnete Free Cash Flow-Marge von 22,7%. Bereinigt um die net-working-capital-Veränderungen* sind es sogar 23,25%, weil Sonova zur Reduzierung der aktuellen Lieferkettenproblematik inzwischen ein höheres Lagervolumen/-wert aufgebaut hat. Die Cash Conversion Rate beträgt starke 115,1% (bezogen auf den berichteten Free Cash Flow). Sonova bleibt also auch unter den derzeit erschwerten Rahmenbedingungen durch die Lieferketten und einigen Lockdowns in Asien ein sehr starker „cash compounder“.