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Warum wir in Nestlé investiert sind – und wo wir kritisch bleiben

31.03.2025
Titelbild mit dem Text:

Wir beteiligen uns nur an hochprofitablen, robusten und zugleich beständig wachsenden Unternehmen höchster Qualität zu angemessenen Preisen. Dieser Ansatz hat sich gerade in turbulenten Marktphasen bewährt. Denn: Diese vermeintlich „langweiligen“, aber wettbewerbsüberlegenen Hersteller nicht-zyklischer Konsumgüter („Consumer Staples“) demonstrieren dann ihre – im Übrigen stets vorhandene – Stärke für alle sichtbar. Am Beispiel unseres Portfoliounternehmens Nestlé wollen wir die Qualitätsmerkmale robuster Geschäftsmodelle herausarbeiten.

  • Robustes Geschäftsmodell: Starke Position in wichtigen Wachstumskategorien

  • So macht sich Nestlé fit für die Zukunft

Auf lange Sicht sehr erfreuliche Entwicklung

Die Performance der Nestlé-Aktie war in den beiden letzten Jahren zugegebenermaßen nicht besonders erbaulich und hat die Performance der Unternehmerfonds gebremst. Doch ungeachtet dieser Schwächephase des Aktienkurses ist Nestlé aus der Sicht von langfristigen Miteigentümern mit einer jährlichen Rendite von fast 11% p.a. im Schnitt der letzten drei Dekaden (in Euro, seit 1990) gewiss kein schlechtes Investment (siehe Chart). Dass außerdem just in der aktuellen Phase einer erhöhter Verunsicherung und Volatilität an der Börse im bisherigen Jahresverlauf 2025 eine deutliche Kurssteigerung von rund 20% zu Buche steht, ist daher umso erfreulicher.

Das Liniendiagramm zeigt den Verlauf des Aktienkurses von Nestlé von 1990 bis 2024. Die Linie steigt stetig an. Eine Entwicklung von +3.344% (kumuliert) und +10,6 % p.a..
Das Geschäftsmodell von Nestlé überzeugt weiterhin

Doch losgelöst von der Aktienkursentwicklung der jüngeren Vergangenheit waren und sind wir von Nestlé und seinem Geschäftsmodell überzeugt und schätzen die starke Position in wichtigen und besonders margenstarken Wachstumskategorien, allen voran bei Kaffee, Tiernahrung, aber auch gesunde Ernährung bzw. Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine.

Beeindruckende Dividendenhistorie

Nestlé steht seit über drei Jahrzehnten für verlässliche Dividendenerhöhungen und kontinuierliches Wachstum der Ausschüttungen, auch das ist ein wichtiger Faktor für das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen. Nestlé verfügt über ein krisensicheres Geschäftsmodell mit stabilen Cash Flows, das selbst in unsicheren Zeiten für langfristig zuverlässige Dividenden sorgt. Dank seiner starken Marktstellung kann Nestlé diese Dividendenkontinuität gewährleisten: Die langfristige Ausschüttungspolitik unterstreicht zudem die finanzielle Stärke und die konsequente Aktionärsorientierung des Unternehmens.

Das Balkendiagramm zeigt die jährlich steigende Dividende (CHF) von Nestlé von 1990 bis 2024.
Nestlé packt die offenen Baustellen an

Als unternehmerisch und kritisch denkende Investoren beschönigen wir aber nichts, sondern analysieren auch die offenen Baustellen, die das Potenzial von Nestlé derzeit bremsen. In unserem Investorenbrief vom 28. März 2024 haben wir uns bereits vor dem Managementwechsel im Sommer ausführlich und kritisch zugleich mit Nestlé beschäftigt. Nach dem Vorstandswechsel hat der neue Nestlé-CEO Laurent Freixe auf dem Kapitalmarkttag im November nun seine Strategie vorgestellt, mit der er das Unternehmen wieder auf einen höheren Wachstumspfad heben will, indem der Absatz gesteigert und der Produktmix verbessert werden.

Normalisierung des Wachstums: Consumer Staples in der Übergangsphase

Seit einigen Quartalen befindet sich Nestlé – ebenso wie alle anderen Consumer Staples-Firmen – jedoch in einer Übergangsphase, nachdem die Umsätze während der Corona-Sonderkonjunktur und der anschließenden heftigen Lockdown-bedingten Inputkosteninflation in etwa doppelt so schnell wuchsen, wie es eigentlich dem geschäftsmodellüblichen Trend entspricht.

In dieser Zeit waren es fast ausschließlich entsprechend starke, aber wegen der Inputkosteninflation auch notwendige Preiserhöhungen, die das Wachstum maßgeblich bestimmten, während Absatz und Produktmix unter Druck standen und mitunter sogar rückläufig waren. Nach dem Abklingen und Wegfall dieser Sonderfaktoren ist es unseres Erachtens daher das Normalste auf der Welt, wenn sich das stark preisgetriebene Umsatzwachstum nun erst einmal wieder normalisiert und auf seinen langfristig üblichen Wachstumspfad zurückkehrt.

Fokussieren, worauf es ankommt: Optimale operative Prozesse in der Wertschöpfungskette

Genauso wie Apple kein „Next Big Thing“ braucht, muss auch Nestlé, Portfoliounternehmen im Unternehmerfonds und Unternehmerfonds flex, keine Wunder vollbringen, sondern sich beharrlich auf das fokussieren, worauf es ankommt: die konsequente Umsetzung der Agenda zur Verbesserung der operativen Prozesse in allen Bereichen der Wertschöpfungskette, wie sie auf dem Kapitalmarkttag letzten Herbst vorgestellt wurde. Das ist das Basis, um das Potenzial der marktführenden Wachstumsgeschäfte von Nestlé in Zukunft wieder voll zur Entfaltung zu bringen.

So macht sich Nestlé fit für die Zukunft

Die Verschlankung der Organisation mit einer Reduzierung der Berichtssegmente von 5 auf 3 regionale Zonen soll bislang bestehende Doppelstrukturen beseitigen.

Das Effizienzprogramm Fuel for Growth soll Kosteneinsparungen von jährlich wiederkehrend 2,5 Mrd. CHF ab 2027 (davon 700 Mio. CHF in 2025) bringen. Dreiviertel der Einsparungen sollen im Einkauf erzielt werden, zum Beispiel durch KI-gestütztes Einkaufs- und Lieferantenmanagement und Automatisierung der elektronischen Beschaffung.

Nestlé fokussiert sich auf die Wachstumstreiber des Geschäfts, die sogenannten Milliarden-Marken, das geht mit verstärkten Marketing-Aktivitäten zur Förderung und Unterstützung dieser Marken einher.

Nestlé stellt Aktionspläne für 18 wichtige, leistungsschwache Geschäftseinheiten, die 21% vom Umsatz ausmachen, auf.

Lesen Sie hier den Investorenbrief März 2023

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