Unternehmerisch investieren bedeutet, in Unternehmen mit robusten, dauerhaft profitablen Geschäftsmodelle zu investieren: Unternehmen mit hoher Profitabilität, starken Burggräben und soliden Bilanzen sind langfristig widerstandsfähig und wachsen auch in unsicheren Zeiten.
- Das Geschäftsmodell entscheidet: Langfristig zählt die strukturelle Qualität eines Unternehmens – nicht kurzfristige Konjunktur- oder Zinszyklen.
- Wettbewerbsvorteile sind der Schlüssel: Firmen mit starken Marken, Preissetzungsmacht und Skaleneffekten sind profitabler und weniger anfällig für externe Schocks.
- Der fundamental Wert entscheidet: Kurzfristige Volatilität an der Börse gehört dazu – entscheidend ist die langfristige Gewinnentwicklung, die sich über die Jahre im Börsenwert widerspiegelt.
Wer uns kennt weiß: An Spekulationen und Prognosen zu Zinsen, Konjunktur und Politik beteiligen wir uns nicht. Aus gutem Grund: Denn langfristig entscheidet das Geschäftsmodell über den Erfolg eines Unternehmens, nicht einzelne Prognosen. Unternehmen, die über hohe Skaleneffekte, geringe Kapitalintensität und starke Burggräben verfügen – sei es beispielsweise durch Preissetzungsmacht, Markenstärke oder Patente – sind robuster und profitabler -selbst in Krisen. Wir meiden Firmen, die stark von exogenen Faktoren wie Zinssätzen oder Konjunkturzyklen abhängig sind, oder deren Geschäftsmodelle in kapitalintensiven, wettbewerbsintensiven oder zyklischen Märkten verwurzelt sind. Mit Volkswagen, Bayer und Varta lieferten gleich drei deutsche Traditionsunternehmen Beispiele dafür, was wir als Investoren meiden.
- Volkswagen operiert als Automobilhersteller in einem wettbewerbsintensiven und kapitalintensiven Markt.
- Bayer hat sich durch die Übernahme von Monsanto hohe Risiken ins Portfolio geholt, die in einem geänderten Zinsumfeld schmerzhaft wurden.
- Varta setzte auf den „Megatrend“ Erneuerbare Energien, ignorierte dabei aber dessen strukturelle Risiken, wie starken Wettbewerb, geringe Preissetzungsmacht, hohe Kapitalintensität und politische Einflüsse.
Allesamt Faktoren, die wir als unternehmerisch denkende Investoren meiden.
Fokus auf resiliente, margenstarke Geschäftsmodelle
Dagegen investieren wir in Unternehmen mit resilienten, margenstarken Geschäftsmodellen. So zeigen Beiersdorf und L’Oréal, dass man sich auch in einem herausfordernden konjunkturellen Umfeld wie derzeit in China behaupten kann. Beiersdorf ist dort mit starken Marken wie La Prairie und Chantecaille aktiv, mit denen das Unternehmen der Kaufzurückhaltung der Chinesen begegnen kann. L’Oréal nutzt seine finanzielle Stärke, um unter anderem mit einem eigenen Stimulus-Plan seine Marktposition weiter auszubauen.
Kompromissloser Fokus auf höchste Qualität
Ein weiteres Beispiel für die Bedeutung eines soliden Geschäftsmodells bietet Hermès. Während Wettbewerber wie LVMH und Kering Umsatzverluste in China hinnehmen mussten, konnte Hermès seinen Marktanteil dort sogar ausbauen seine Resilienz unter Beweis stellen. Die kompromisslose Fokussierung auf das absolute Premium-Segment im Markt für Luxusgüter sorgt dafür, dass Hermès weitgehend immun gegen konjunkturelle Schwankungen bleibt und sich deutlich von der Konkurrenz absetzen kann.
Unsere No Gos beim Investieren
Extrem kapitalintensive Firmen mit chronisch schwachen Margen und Mini-Skaleneffekten bei hoher Wettbewerbsintensität, z. B. Automobilhersteller und –zulieferer, Maschinenbauer, Basischemiefirmen
Stark zyklisches und darüber hinaus extrem kapitalintensives Geschäft, etwa Rohstofffirmen, Bau.
Chronisches Schwachmargen-Geschäft wie Logistik und „letzte Meile“ / Niedrigmargiger Handel, Online sowie Offline
Geschäft mit hohem Fremdkapital und nicht-transparenten Risiken, wie z. B. Banken und Versicherungen
Geschäft mit volatilen Nachfragepräferenzen, z. B. Mode im Massensegment.
Defizitäre Firmen durch Risiko ausbleibender Finanzierung, z. B. börsennotierte Start-ups
Wir investieren nicht im Bereich Schwellenländer.
Überlegene Geschäftsmodelle bewähren sich in Krisen
Ob Beiersdorf, L’Oréal oder Hermès – unser Fokus liegt auf Unternehmen, die mit starken, krisenresistenten und skalierbaren Geschäftsmodellen langfristig erfolgreich sind. Wir investieren nicht in kurzfristige Trends oder Hypes, sondern in Firmen, die mit ihrer Innovationskraft und Markenstärke bestmöglich auf eine ungewisse Zukunft vorbereitet sind.
Fazit: Geduld und Fokus aufs Geschäftsmodell machen sich bezahlt
Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen und tiefen Burggräben bleiben auch bei kurzfristigen Marktturbulenzen – selbst wenn ihr Aktienkurs dabei schwankt – in ihrem Kern stabil. Deshalb investieren wir langfristig in Weltklasseunternehmen und spekulieren nicht auf kurzfristige Kursgewinne. Langfristig bestimmt der Unternehmensgewinn den Wert eines Unternehmens. Und dieser spiegelt sich – ebenfalls langfristig betrachtet – im Börsenwert wider. Volatilität, also temporäre, bisweilen heftige Schwankungen, kommen vor. Das erfordert manchmal Geduld und Nerven, die wir als Langfristinvestoren mit unserem Unternehmerfonds und Unternehmerfonds flex gerne aufbringen.